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Ina Regen

Ein neuer Anfang

Bunt und leicht kommt sie daher, die neue Ina Regen.

Und doch so poetisch und lebensnah wie gewohnt. Beinahe auf den Tag zwei Jahre sind seit dem #1-Album „røt“ vergangen und es waren durchaus spannende, vor allem aber intensive und bewegte Zeiten, die die gesamte Welt betroffen und berührt haben. Zeiten, die natürlich auch an einer sensiblen Künstlerin wie Ina Regen nicht spurlos vorübergegangen sind. Anstoß genug, eine Vielzahl von Veränderungen zu initiieren und den Erfahrungen, die sie selbst durchlebt hat, auch in ihrer Musik Raum zu geben und diese hörbar zu machen.

Beinahe so farbenfroh wie das Cover des Albums ist auch die dazugehörige Musik, die die in Wien lebende Liedermacherin dieses Mal ihren Fans präsentiert. Man kann dies als konsequente Weiterentwicklung einer charismatischen, tatkräftigen und wortgewandten Künstlerin sehen. Oder als Ausdruck eines neu gefundenen Selbstvertrauens einer Frau, deren Stimme für grosse Teile der Öffentlichkeit zum nicht mehr wegzudenkenden Wegbegleiter geworden ist. Ganz sicher aber ist es die Freude daran, die einst sich selbst auferlegten Grenzen zu durchbrechen und sich neu zu erfinden, zu überraschen und doch treu zu bleiben. „Müsste ich dieser Schaffensperiode eine Überschrift geben, dann stünde da „Emanzipation“ sagt Ina Regen selbst dazu.

Befreiung und Expansion. Danach hört sich Ina Regen 2023 auf den 11 neuen, sehr
unterschiedlichen Titeln an. Ihre Stimme klingt facettenreicher, sowohl zarter als auch
kraftvoller denn je. Da sind die mitreißenden und viel poppigeren Klänge von Titeln wie
„IMMER NO DÅ“, „WÅNN I GROSS BIN“ oder „A WEG ZU MIR“. Letzterer ist einer der
Schlüssel-Songs auf „FAST WIE RADLFAHRN“ und als Single eine programmatische Aussage, was die Hörer:innen auf dem Album erwartet. Diese Leichtigkeit, wie ein verschmitztes Augenzwinkern, findet sich auch im eingängigen „NA GEH“. Die Auswahl der Themen zieht aber sehr viel weitere Kreise und reicht auch dieses Mal wieder von zutiefst persönlich in „WALZER“ oder „MÄDL AM KLAVIER“ über das politisch reflektierende „GRANIT“ bis hin zur zeitgeistig philosophischen Ballade „UNWAHRSCHEINLICHKEIT“. So reduziert, gleichzeitig aber auch schonungslos eindringlich und intensiv war die Ausnahmesängerin bislang nicht zu
hören. „KAFFEE & CHARDONNAY“ hat Ina Regen mit Flinte als Duett angelegt. Der Titel, in dem „Berliner Schnauze“ auf oberösterreichischen Dialekt trifft, ist nicht nur einer der
Höhepunkte des neuen Albums sondern auch ein rundum gelungener Beweis für eine
vorbildlich gelebte „Sisterhood“. Genre- oder Landesgrenzen zum Trotz beweisen diese
beiden modernen Frauen ihre wechselseitige Anteilnahme und offenherzige Unterstützung und leben so einen Feminismus vor, der Gemeinsames über Trennendes stellt. Ein ausführliches Gespräch zu jedem einzelnen Song führt die Journalistin Mari Lang mit der Liedermacherin Ina Regen im Rahmen ihres Podcasts „Rotweinplausch“.
Emanzipiert hat Ina Regen sich auch auf beruflicher Ebene. So ist „FAST WIE RADLFAHRN“ das erste Album auf dem eigenen Label NANNERL.

Dieser Schritt in die Unabhängigkeit war für die Amadeus-Preisträgerin eine logische Konsequenz in ihrer Karriere. „Ich habe im Laufe der letzten Jahre immer mehr verstanden, dass meine Kreativität von einer verspielten Impulsivität und einem unbeirrbaren Bauchgefühl genährt wird. Damit mir mein Beruf weiterhin diese Freude machen kann und meine Musik auch langfristig Teil meines ehrlichen Lebensgefühls sein kann, ist größtmögliche Selbstbestimmung für mich persönlich der einzige Weg zum Glück.“ Frischen Wind und Verspieltheit haben auch die Songwriting-Teams gebracht, bei deren Zusammensetzung Ina Regen darauf geachtet hat, möglichst immer mit gleich vielen Frauen wie Männern zusammen zu arbeiten. Auch musikalisch hat die erfolgreiche Sängerin bei diesem Album mehr Fäden selbst in die Hand genommen. „Ich bin zutiefst dankbar für die Behutsamkeit, mit der alle Mitwirkenden meine Visionen verstanden und mit den ihren zu etwas verschmelzen haben lassen, das meine Erwartungen und Hoffnungen um ein vielfaches übertroffen hat. Dass ich das Album, als es fertig gemischt war, unzählige Male in meiner Wohnung auf und ab gehört, dazu getanzt und geweint habe, das bedeutet mir mehr, als jeder Erfolg, den dieses Musik hoffentlich trotzdem haben wird.“

„Fast wie Radlfahrn“ ist ein neuer Anfang und das vielseitige Dokument einer selbstbewussten, sensiblen und modernen Frau, die weiter unbeirrt ihren mutigen Weg geht und ihre einzigartige Stellung in der Musikwelt damit weiter festigen wird.

Foto: Carina Antl, Text: © PR

 

 

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